Foto: Verze­ich­nis der vom Europäis­chen Zen­tralkomi­tee der Indis­chen Nation­al­is­ten bish­er veröf­fentlicht­en Schriften.

Dieser MIDA Archival Reflex­i­con Ein­trag wurde im Jahr 2022 von Rekha Rajan ins Englis­che über­set­zt und ist nun zusät­zlich unter dem Titel “‘Under­tak­ings and Insti­ga­tions’: The Berlin Indi­an Inde­pen­dence Com­mit­tee in the Files of the Polit­i­cal Archive of the Fed­er­al For­eign Office (1914–1920)” vorhan­den.

Inhaltsverze­ich­nis
Entste­hung eines Archivbe­standes  |  Indi­en in der deutschen Außen­poli­tik während des Weltkrieges  |  Das Indis­che Unab­hängigkeit­skomi­tee: Ziele und Net­zw­erke„Unternehmungen und Aufwiegelun­gen in den Gebi­eten unser­er Feinde. Indi­en“  und weit­ere rel­e­vante Akten­samm­lun­gen im PA AA  |  End­noten  |  Sekundär­lit­er­atur  

Entstehung eines Archivbestandes

Die Unter­stützung antikolo­nialer Kräfte in glob­alem Maßstab war ein wichtiges Ele­ment der deutschen außen­poli­tis­chen Strate­gie während des Ersten Weltkrieges. Sie bein­hal­tete neben Pro­pa­gan­da auf ver­schiede­nen Ebe­nen auch finanzielle und mil­itärisch-logis­tis­che Hil­fe. Diese Poli­tik zielte darauf ab, antikolo­niale Stim­mungen aufzu­greifen, zu stärken und so let­z­tendlich Unruhen und Erhe­bun­gen gegen die Kriegs­geg­n­er Eng­land, Frankre­ich und Rus­s­land zu unter­stützen: Kurz gesagt, es ging um die „Aufwiegelung“ und „Rev­o­lu­tion­ierung“ feindlich­er Gebiete.

In der beim Auswär­ti­gen Amt eigens geschaf­fe­nen Nachricht­en­stelle für den Ori­ent (NfO) entwick­elte der Ori­en­tal­ist, Archäologe und Diplo­mat Max Frei­herr von Oppen­heim (1860–1946) zunächst eine spezielle Strate­gie zur „Aufwiegelung“ in mus­lim­is­chen Gebi­eten, die aber bald auf weit­ere Kolonien und Gebi­ete unter britis­ch­er, franzö­sis­ch­er oder rus­sis­ch­er Herrschaft erweit­ert wurde. Der His­torik­er Fritz Fis­ch­er beze­ich­nete diese außen­poli­tis­che Pro­pa­gan­das­trate­gie später als „Rev­o­lu­tion­ierung­spro­gramm“ und zeigte, wie „Rev­o­lu­tion­ierung“ von der deutschen Seite als Mit­tel der Kriegführung einge­set­zt wurde.

Mit dem Kampfmit­tel der Rev­o­lu­tion­ierung verquick­te sich das Kriegsziel, das Britis­che und Rus­sis­che Reich aufzubrechen. Frankre­ich und Eng­land schienen in ihren far­bigen Kolo­nialvölk­ern am ver­wund­barsten zu sein, während Rus­s­land in den fremd­stäm­mi­gen Nation­al­itäten Ansatzpunk­te für die Insurgierung bot (Fis­ch­er 1984: 109).

Im Poli­tis­chen Archiv des Auswär­ti­gen Amts, Berlin (PA AA), befind­en sich in den Bestän­den zum Ersten Weltkrieg umfan­gre­iche, län­der- bzw. region­al­spez­i­fisch geord­nete Akten mit der Beze­ich­nung „Unternehmungen und Aufwiegelun­gen gegen unsere Feinde“. Aus­führlich wer­den hier die Bemühun­gen der deutschen Seite doku­men­tiert, rev­o­lu­tionäre und nation­al­is­tis­che Kräfte mit antikolo­nialer bzw. anti­im­pe­ri­aler Stoßrich­tung zu unter­stützen. Deren Ziele, die sich gegen die britis­che, franzö­sis­che bzw. rus­sis­che Kolo­nial­macht richteten, waren gut mit den mil­itärischen und poli­tis­chen Zie­len der deutschen Außen­poli­tik vere­in­bar. Die Strate­gie war glob­aler Natur und schloss auch neu­trale Län­der ein, wie die Doku­mente im Archiv des Auswär­ti­gen Amts zeigen. Unter der Beze­ich­nung: „Unternehmungen und Aufwiegelun­gen gegen unsere Feinde“ enthält der Bestand Weltkrieg 11 (WK 11) Akten zur Unter­stützung antirus­sis­ch­er Bestre­bun­gen in der Ukraine (WK11a); in Polen (WK 11b); „in Ruß­land, beson­ders in Finn­land“ (WK11c) oder im Kauka­sus (WK 11d); zur Unter­stützung antikolo­nialer Bewe­gun­gen in Afghanistan und Per­sien (WK11e); in „Ägypten, Syrien und Ara­bi­en“ (WK 11g); Kana­da (WK11i); „unter den Buren“ (WK11j); „unter den Iren“ (WK 11k); „in den afrikanis­chen Besitzun­gen Frankre­ichs“ /WK11l); „in Sibirien“ (WK11m); in Rumänien (WK11n); in Bul­gar­ien (WK11o); in Ital­ien (WK11p); in Spanien (WK11 q); „in Abessi­nen“ (WK 11r); in Por­tu­gal (WK 11v) und in Indi­en (WK 11f ).

Das Auswär­tige Amt und die Nachricht­en­stelle für den Ori­ent organ­isierten diese pro­pa­gan­dis­tis­chen, mil­itärischen, logis­tis­chen bzw. finanziellen „Unternehmungen“ nicht allein, son­dern gemein­sam mit inter­na­tion­al agieren­den Net­zw­erken antikolo­nialer bzw. anti­im­pe­ri­aler Aus­rich­tung. Eine wichtige Rolle spiel­ten entsprechende Grup­pierun­gen in Berlin, die ihrer­seits vom Exil aus an ein­er Schwächung der Kolo­nialmächte und damit ver­bun­den oft an ein­er zweck­o­ri­en­tierten Zusam­me­nar­beit mit Deutsch­land inter­essiert waren. Hier­für beobachteten und observierten das Auswär­tige Amt, die NfO und die Abteilung IIIb des Stel­lvertre­tenden Gen­er­al­stabes des Heeres unter Rudolf Nadol­ny (1873–1953) poten­tielle Koop­er­a­tionspart­ner und nutzten bere­its beste­hende Organ­i­sa­tion­sstruk­turen und Net­zw­erke antikolo­nialer Grup­pen in Europa und Nor­dameri­ka. Sie unter­stützten die Bil­dung von Unab­hängigkeit­skomi­tees, die von deutsch­er Seite überwacht und kon­trol­liert wur­den, die sich aber ihrer­seits der Überwachung und Kon­trolle zu entziehen ver­sucht­en und eigene poli­tis­che Strate­gien verfolgten. 

Die im PA AA unter dem Titel „Unternehmungen und Aufwiegelun­gen gegen unsere Feinde. Indi­en“ enthal­te­nen Akten geben Auskun­ft über die Entste­hung, Zusam­menset­zung und Tätigkeit des im Sep­tem­ber 1914 gegrün­de­ten Indis­chen Unab­hängigkeit­skomi­tees in Berlin (Indi­an Inde­pen­dence Com­mit­tee/IIC), seine Zusam­me­nar­beit mit dem Auswär­ti­gen Amt und die mit ihm ver­bun­de­nen inter­na­tionalen Net­zw­erke. Indi­en ist — ver­glichen mit den anderen Län­dern — das Land mit der umfan­gre­ich­sten Doku­menten­samm­lung zum The­ma „Aufwiegelun­gen“ im PA AA. Die Akten zu Indi­en inner­halb des Bestandes WK 11 begin­nen mit Band 1 im August 1914 mit der Sig­natur R 21070; die let­zte Akte im Band 48, mit der Sig­natur R 21118, endet im April 1920. Hinzu kom­men 4 Beiak­ten mit Per­son­a­lia für densel­ben Zeitraum (R 21119 bis R 21122).

Indien in der deutschen Außenpolitik während des Weltkrieges

Als größte Kolonie des Britis­chen Empires spielte Indi­en eine beson­dere Rolle in den strate­gis­chen Pla­nun­gen des deutschen Auswär­ti­gen Amts. Aus­gangspunkt auf deutsch­er Seite war die Über­legung, dass Unruhen in Indi­en das Britis­che Empire in beson­derem Maße schwächen wür­den. Von ver­schiede­nen Seit­en wur­den entsprechende Lageein­schätzun­gen einge­holt. In Analy­sen, die das Amt mit Kriegsaus­bruch anforderte, äußerten sich deutsche und indis­che Experten zur Lage in Indi­en und bezo­gen Stel­lung zu der aus deutsch­er Sicht entschei­den­den Frage, ob dort in näch­ster Zeit Erhe­bun­gen und Auf­stände gegen die Englän­der zu erwarten seien und welche Kräfte in diesem Zusam­men­hang zu unter­stützen wären. Der deutsche Ara­bist und Islamwis­senschaftler, Josef Horovitz (1874–1931), der zuvor mehrere Jahre in Ali­garh am Muhammedan Anglo-Ori­en­tal Col­lege unter­richtet hat­te, arbeit­ete in einem Mem­o­ran­dum die beson­dere Rolle der indis­chen Mus­lime her­aus. Er war der Ansicht:

[…], dass die Mohammedan­er in Nord-Indi­en das männlichere Ele­ment darstellen und dass es für die Erre­gung von erneuten Schwierigkeit­en im nördlichen Teile von Indi­en sehr wesentlich ist, ger­ade auf diesen Bestandteil der Bevölkerung einzuwirken und zwar im Zusam­men­hang mit dem panis­lamis­chen Gedanken und der Zuge­hörigkeit zum Khal­i­fat des Osman­is­chen Sul­tanats.[1]

Auch die Ansicht­en von indis­chen poli­tis­chen Aktivis­ten außer­halb des Sub­kon­ti­nents wur­den einge­holt. So erk­lärte zum Beispiel Chempakara­man Pil­lai (1891–1934), der zuvor das Inter­na­tionale Komi­tee Pro India in Zürich gegrün­det und geleit­et hat­te und der im Sep­tem­ber 1914 aus der Schweiz nach Berlin gekom­men war, dass ein Auf­s­tand in Indi­en bevorstünde.[2] Auch Har Day­al (1884–1957), Mit­be­grün­der der Ghadar (deutsch: Rev­o­lu­tion) Bewe­gung in Nor­dameri­ka und zu dem Zeit­punkt bere­its in Europa, war überzeugt, dass eine Rev­o­lu­tion in Indi­en in Kürze zu erwarten sei.[3] Sowohl Har Day­al als auch Pil­lai wur­den aktive Mit­glieder des IIC. Es war das erste von mehreren Unab­hängigkeit­skomi­tees aus­ländis­ch­er Grup­pierun­gen im Berlin­er Exil. Ihm fol­gten unter anderem Komi­tees per­sis­ch­er, ägyp­tis­ch­er, geor­gis­ch­er oder irisch­er Nation­al­is­ten (Bihl, 1975). Diese  Komi­tees ent­standen mit Unter­stützung des Auswär­ti­gen Amts, ins­beson­dere der NfO. In der prak­tis­chen Zusam­me­nar­beit mit den deutschen Behör­den ent­zo­gen sie sich im Laufe des Krieges jedoch mehr und mehr der deutschen Kon­trolle und ver­fol­gten unter­schiedliche, nation­al­is­tis­che Ziele.

Max Freiherr von Oppenheim - Vater der deutschen "Jihad-Strategie"
Abb. 1: Max Frei­herr von Oppen­heim. Quelle: https://secure.i.telegraph.co.uk/multimedia/archive/03001/Oppenheim_3001312c.jpg

Während des Ersten Weltkrieges wurde Berlin zu einem bedeu­ten­den Zen­trum poli­tis­ch­er Aktiv­itäten indis­ch­er Nation­al­is­ten und Rev­o­lu­tionäre. Inder, die sich im Som­mer 1914 in Deutsch­land bzw. in Europa aufhiel­ten, verknüpften mit dem Aus­bruch des Krieges die Erwartung, von deutsch­er Seite aktive Unter­stützung in ihrem antikolo­nialen Kampf zu erhal­ten. Die deutschen Behör­den ihrer­seits ver­ban­den mit dieser Zusam­me­nar­beit die Hoff­nung, antib­ri­tis­che Kräfte zu stärken und eigene Posi­tio­nen während des Krieges sowie darüber hin­aus auszubauen. Dies entsprach der dominieren­den deutschen mil­itär- und außen­poli­tis­chen Strate­gie, die Fritz Fis­ch­er als “Pro­gramm zur Rev­o­lu­tion­ierung” charak­ter­isierte. Rev­o­lu­tion war aus der Sicht Fis­ch­ers dur­chaus ein Kriegsziel,  das auf eine Unter­stützung antikolo­nialer Kräfte und damit auf eine Schwächung der europäis­chen Kolo­nialmächte, d.h. der Kriegs­geg­n­er Deutsch­lands, gerichtet war (Fis­ch­er, 1984; Jenk­ins, 2013). Ein Mit­tel zur Umset­zung dieser Ziel­stel­lung war die “Aufwiegelung” antikolo­nialer Bevölkerungs­grup­pen im glob­alen Maßstab. Sie umfasste die Unter­stützung von flämis­chen, irischen oder per­sis­chen Nation­al­is­ten eben­so wie die Zusam­me­nar­beit mit geor­gis­chen, ägyp­tis­chen und indis­chen antikolo­nialen poli­tis­chen Kräften. Die von Max von Oppen­heim zunächst entwick­elte, in der inter­na­tionalen akademis­chen Welt inten­siv disku­tierte deutsche “Jihad-Strate­gie” (Loth, 2014; Lüd­ke, 2015; Zürcher, 2016), war dementsprechend lediglich ein, wenn auch zen­traler, Bestandteil weitaus umfassender impe­ri­aler außen­poli­tis­ch­er Bestrebungen.

Das Indische Unabhängigkeitskomitee: Ziele und Netzwerke

Virendranath Chattopadyaya vom indischen Unabhängigkeitskommitee
Abb. 2: Viren­dranath Chat­topadyaya. Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6b/Biren_Chattopadhyaya.jpg

Ein Blick auf den Grün­dung­sprozess des Indis­chen Unab­hängigkeit­skomi­tees macht deut­lich, dass die Organ­isatoren auf Beste­hen­des zurück greifen kon­nten. Bere­its existierende translokale poli­tis­che Net­zw­erke und Struk­turen wur­den teil­weise nach Berlin ver­lagert und neu geord­net. Andere Orte, die zuvor eine zen­trale Rolle in der poli­tis­chen Arbeit gespielt hat­ten, wie Lon­don oder Paris waren spätestens mit Beginn des Krieges zu gefährlich für (nicht nur indis­che) antikolo­niale Aktiv­itäten gewor­den. Das Berlin­er Indi­enkomi­tee stellte, mit Hil­fe der NfO, Kon­tak­te zur 1913 in Kali­fornien ent­stande­nen Ghadar Bewe­gung und zu bere­its existieren­den europäis­chen Net­zw­erken indis­ch­er Rev­o­lu­tionäre in Lon­don, Bern, Genf und Zürich her, um von dort Mit­glieder für das neu gegrün­dete Komi­tee zu rekru­tieren. Chempakara­man Pil­lai, der in der Schweiz das Pro India Com­mit­tee gegrün­det hat­te und dort auch die Zeitung Pro India her­aus­gegeben hat­te, Viren­dranath Chat­topad­hyaya, der 1914 in Deutsch­land ein Studi­um begonnen hat­te, sowie Har Day­al, der die Ghadar Bewe­gung mit begrün­det hat­te, und andere ver­mit­tel­ten weit­ere Kon­tak­te. Mehr als 50 Namen standen im Ver­laufe der Zeit im Zusam­men­hang mit dem IIC, darunter Abhi­nash Chan­dra Bhat­tacharya, Tarac­hand Roy, Mansur Ahmad, Maulavi Barkat­ul­lah, Tarak­nath Das, Biren­dranath Das­gup­ta, Bupen­dra Nath Dut­ta oder die vor­wiegend in Istan­bul agieren­den Brüder Abdel Jab­bar Kheiri und Abdel Sat­tar Kheiri (Man­japra, 2014; Fis­ch­er-Tiné, 2015; Liebau, 2011a, 2014a; Oester­held, 2004).

Die wichtig­sten Auf­gaben des IIC spiegel­ten, zumin­d­est in der ersten Hälfte des Krieges, sowohl die Inter­essen der antikolo­nialen Aktivis­ten als auch die Erwartun­gen und Ziele des Auswär­ti­gen Amts wider. Zu den definierten Zie­len gehörte es, eine Mis­sion nach Afghanistan zu organ­isieren, die den Emir um Erlaub­nis ersuchen sollte, von afghanis­chem Ter­ri­to­ri­um aus mit einem bewaffneten indis­chen Batail­lon in Indi­en einzu­drin­gen. Mit­glieder des IIC waren in die berühmte Afghanistan Mis­sion involviert, die 1915 von Wern­er Otto von Hentig (1886–1984) geleit­et wurde. Darüber hin­aus sollte eine Mis­sion an den Per­sis­chen Golf durchge­führt wer­den, um die indis­chen Sol­dat­en dort davon zu überzeu­gen, nicht gegen die türkischen Trup­pen zu kämpfen. Durch Pro­pa­gan­da unter den indis­chen Kriegs­ge­fan­genen in Mesopotamien soll­ten Frei­willige für eine Indis­che Legion gewon­nen wer­den. Unter den südasi­atis­chen Kriegs­ge­fan­genen in Deutsch­land sollte anti-britis­che Pro­pa­gan­da organ­isiert wer­den mit dem Ziel, Gefan­gene für den Kampf in der türkischen Armee zu gewin­nen. Mit­glieder des Berlin­er Unab­hängigkeit­skomi­tees waren an der Her­stel­lung der pro­pa­gan­dis­tis­chen Lagerzeitung “Hin­dostan” in Hin­di und in Urdu beteiligt, die im Halb­mond­lager in Wüns­dorf, einem speziell für Mus­lime errichteten Lager, verteilt wurde (Oester­held, 2004; Liebau 2011a/b; 2014a/b; Jenkins/Liebau/Schmid, forthcoming).

Har Dayal vom indischen Unabhängigkeitskommitee
Abb. 3: Lala Har Day­al. Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Har_Dayal#/media/File:Hardayal_from_%22Young_India;_an_interpretation_and_a_history_of_the_nationalist_movement_from_within%22_(1916)_(14781991012).jpg

Eine entschei­dende Rolle für die Stel­lung des IIC kam der türkischen Seite und der in Istan­bul agieren­den Gruppe indis­ch­er Nation­al­is­ten zu. Kurze Zeit nach der Grün­dung des Komi­tees in Berlin wurde auch in Istan­bul ein entsprechen­des Komi­tee instal­liert. Mit­glieder wech­sel­ten teil­weise zwis­chen den Stan­dorten. Auseinan­der­set­zun­gen um Posi­tio­nen, Hier­ar­chien und Hand­lungsstrate­gien, sowie religiöse Dif­feren­zen waren an der Tage­sor­d­nung. Unter­schiedliche Ein­schätzun­gen der poli­tis­chen Lage in Europa und in Indi­en und unter­schiedliche Allianzen führten zu weit­eren Span­nun­gen. Im Hin­ter­grund zogen das Auswär­tige Amt und der türkische Geheim­di­enst Tashkilat‑e Mah­susa ihre Fäden. Im Ver­lauf des Krieges wurde offen­sichtlich, dass die Pläne Indi­en zu rev­o­lu­tion­ieren und die deutsche Jihad-Pro­pa­gan­da ins­ge­samt nicht den erhofften Erfolg zeigten. Die Bestre­bun­gen des deutschen Impe­ri­al­is­mus, antikolo­niale Befreiungs­be­we­gun­gen zu instru­men­tal­isieren, waren gescheit­ert. Die Komi­tees erkan­nten, dass sich die an die deutsche Unter­stützung geknüpften Erwartun­gen nicht erfüllen wür­den. Das IIC reagierte mit der Suche nach neuen Wirkungsstät­ten in der Schweiz, den Nieder­lan­den oder Schwe­den. 1917 eröffnete Viren­dranath Chat­topad­hyaya in Stock­holm ein neues Büro, das unter der Beze­ich­nung Indiska Nation­alkom­mit­téen agierte und mit dem in Berlin verbliebe­nen Teil des IIC Auseinan­der­set­zun­gen darüber führte, wer legit­imiert war, die indis­chen Nation­al­is­ten in Europa zu vertreten (Barooah, 2004).[4]

Die Geschichte des Berlin­er Indis­chen Unab­hängigkeit­skomi­tees ver­mit­telt nicht nur Ein­blicke in indis­che antikolo­niale Bewe­gun­gen außer­halb des südasi­atis­chen Sub­kon­ti­nents und in deutsche außen­poli­tis­che Strate­gien während des Ersten Weltkrieges. Mit­glieder des Komi­tees fan­den später ihre Bes­tim­mung in unter­schiedlichen weltan­schaulichen, religiösen oder poli­tis­chen Kon­tex­ten. Neuere Forschun­gen, die die Sicht der ver­schiede­nen Unab­hängigkeit­skomi­tees stärk­er in den Mit­telpunkt der Analyse rück­en, unter­suchen die Verbindun­gen dieser Komi­tees untere­inan­der jen­seits deutsch­er strate­gis­ch­er Absicht­en (Jenk­ins, Liebau, Schmid, forth­com­ing). Um diese Geschicht­en sys­tem­a­tisch ver­fol­gen zu kön­nen, bedarf es der Analyse von weit­eren Archivbestän­den unter­schiedlich­er nationaler und poli­tis­ch­er Prove­nienz, in Indi­en, Eng­land, der Türkei, Schwe­den oder in Russland.

Chempakaraman Pillai Gründer des Pro India Committee
Abb. 4: Chempakara­man Pil­lai. Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Chempakaraman_Pillai#/media/File:Champakraman_Pillai.jpg

Das Konzept für die deutsche Aufwiegelungsstrate­gie kann zurück­ge­führt wer­den auf ein von Max von Oppen­heim aus­gear­beit­etes Mem­o­ran­dum, die “Denkschrift betr­e­f­fend die Rev­o­lu­tion­ierung der islamis­chen Gebi­ete unser­er Feinde”(1914) (von Oppen­heim, 2018). Bere­its kurz nach Kriegsaus­bruch hat­te von Oppen­heim das Auswär­tige Amt auf die Notwendigkeit inten­siv­er pro­pa­gan­dis­tis­ch­er Aktio­nen, finanzieller und mil­itärisch­er Unter­stützung zur Aufwiegelung antikolo­nialer Kräfte hingewiesen und dafür die Grün­dung ein­er speziell darauf aus­gerichteten Insti­tu­tion angeregt, der “Nachricht­en­stelle für den Ori­ent”. Was auf den ersten Blick den Anschein eines Über­set­zungs- und Infor­ma­tions­büros erweck­te, war eine Insti­tu­tion von weitre­ichen­der pro­pa­gan­dis­tis­ch­er und nachrich­t­en­di­en­stlich­er Bedeu­tung. Hier wur­den Strate­gien zur Pro­pa­gan­da auf unter­schiedlichen Ebe­nen entwick­elt: in den Kolonien und abhängi­gen Gebi­eten, unter den Kolo­nial­sol­dat­en an der Front und in den Gefan­genen­lagern sowie in neu­tralen Län­dern. In unter­schiedlichen Sprachen wur­den entsprechende Mate­ri­alien erar­beit­et, gedruckt und ver­bre­it­et. Mitar­beit­er der NfO waren sowohl Deutsche (neben Diplo­mat­en auch Wis­senschaftler, Mis­sion­are, Geschäft­sleute) als auch Vertreter der ver­schiede­nen kolo­nialen und abhängi­gen Regio­nen. Neben der Nachricht­en­stelle für den Ori­ent war die Sek­tion III b der Poli­tis­chen Abteilung des Stel­lvertre­tenden Gen­er­al­stabes unter Rudolf Nadol­ny für Entschei­dun­gen und Strate­gien im Bere­ich der Pro­pa­gan­da zuständig. Alle Aktiv­itäten erfol­gten so mit Bil­li­gung und unter Kon­trolle des Auswär­ti­gen Amts und der Ober­sten Heeresleitung.

Unternehmungen und Aufwiegelungen in den Gebieten unserer Feinde. Indien“  und weitere relevante Aktensammlungen im PA AA

Die Akten des ins­ge­samt 48 Bände umfassenden Unterbe­standes WK 11f “Unternehmungen und Aufwiegelun­gen in den Gebi­eten unser­er Feinde. Indi­en”, gehören zum R‑Bestand des Poli­tis­chen Archivs des Auswär­ti­gen Amts, der Doku­mente aus der Zeit bis 1945 umfasst. Sie enthal­ten Unter­la­gen zum Zeitraum von August 1914 bis April 1920, die die deutschen außen­poli­tis­chen Bestre­bun­gen wider­spiegeln, antikolo­niale Entwick­lun­gen in und mit Bezug zu Indi­en, der größten britis­chen Kolonie, zu befördern. Die Doku­mente umfassen Kor­re­spon­den­zen, Berichte und Ein­schätzun­gen, Zeitungsauss­chnitte, Pro­pa­gan­da­ma­te­ri­alien sowie Unter­la­gen zu Ver­wal­tungsvorgän­gen. In ihrer Gesamtheit geben sie einen Überblick über die Arbeit des IIC und mit dem Komi­tee ver­bun­de­nen poli­tis­chen Aktivis­ten, deren Hal­tun­gen, Absicht­en und Kon­flik­te – gese­hen und gefiltert durch die Kon­trolle und Per­spek­tive der deutschen Seite.

Erkundigungen

In den ersten Monat­en des Weltkrieges geht es in den Unter­la­gen zum einen um Erkundi­gun­gen zu Indern, die bere­it wären, mit der deutschen Seite zusam­men­zuar­beit­en. Das AA holte Infor­ma­tio­nen über in Deutsch­land lebende Inder sowie von Diplo­mat­en aus ver­schiede­nen Län­dern, zum Beispiel aus der Schweiz, ein. Inder, wie der in Zürich lebende Chempakara­man Pil­lai oder der in Halle studierende Abhi­nash Bhat­tachariya sucht­en ihrer­seits den Kon­takt zu deutschen Behör­den und loteten Chan­cen ein­er Zusam­me­nar­beit aus. Sie gaben weit­ere Kon­tak­tempfehlun­gen und Ein­schätzun­gen über poli­tis­che Aktivis­ten, die für die Mitar­beit in einem Komi­tee in Frage kom­men kön­nten. Diese Ein­schätzun­gen kon­nten Empfehlungscharak­ter tra­gen, oder auch War­nun­gen bein­hal­ten. Zum anderen gibt es in den ersten Monat­en einige Lage­berichte zu Indi­en. Die zen­trale Frage lautete, wie schätzt der Autor die poli­tis­che Sit­u­a­tion ein und sieht er Kräfte und Möglichkeit­en für anti-britis­che Erhe­bun­gen im Lande. Autoren dieser Lage­berichte waren deutsche Geschäft­sleute, Mis­sion­are oder Wis­senschaftler sowie Inder, die die Zusam­me­nar­beit mit der deutschen Seite sucht­en. Im Sep­tem­ber 1914 berichtete Max von Oppen­heim von der Grün­dung “seines” Inderkomi­tees in Berlin.[5]

Korrespondenzen

Des weit­eren enthal­ten die Akten umfan­gre­iche Kor­re­spon­den­zen zwis­chen dem Auswär­ti­gen Amt in Berlin und diversen deutschen Vertre­tun­gen im Aus­land, vor allem in der Türkei, sowie Kor­re­spon­denz zwis­chen dem IIC und dem AA, einzel­nen Indern und dem AA. Diese Kor­re­spon­denz betraf die organ­isatorische und per­son­elle Arbeit, in erster Lin­ie im Bere­ich der Pro­pa­gan­da und bezo­gen auf die diversen poli­tisch-mil­itärischen Mis­sio­nen, in die Vertreter des IIC involviert waren. Im Zusam­men­hang mit der Vor­bere­itung und Durch­führung dieser Aktiv­itäten enthal­ten die Akten zahlre­iche Doku­mente zu lang­wieri­gen Ver­wal­tungs- und Entschei­dung­sprozessen. Dabei ging es um die Logis­tik des Vorge­hens, auch um finanzielle und per­son­elle Über­legun­gen, die zwis­chen dem AA, der Abteilung IIIb des Gen­er­al­stabes des Heeres sowie ver­schiede­nen Nieder­las­sun­gen wie Botschaften, Gesandtschaften und Kon­sulat­en aus­ge­tauscht wurden.

Berichte

Eine weit­ere Kat­e­gorie sind Lage­berichte, Arbeits­berichte, Berichte über Observierun­gen einzel­ner Per­so­n­en und Mem­o­ran­den. Die Akten enthal­ten zum Beispiel mehrere aus­führliche Berichte über die Arbeit des indis­chen Komi­tees in Istan­bul oder über die so genan­nte Bag­dad-Mis­sion und die verge­blichen Bemühun­gen zur Bil­dung ein­er Indis­chen Legion in Mesopotamien. Ab 1917 kom­men Berichte der von Viren­dranath Chat­topad­hyaya geleit­eten Nieder­las­sung des Komi­tees in Stock­holm hinzu. Diese von Vertretern des Indis­chen Komi­tees ver­fassten Berichte wur­den von den zuständi­gen deutschen Behör­den kom­men­tiert und mit Hand­lungsan­weisun­gen verse­hen. Im Auf­trag des Auswär­ti­gen Amts wur­den einzelne Inder von deutsch­er Seite observiert. So recher­chierte Hel­muth von Glase­napp zum Beispiel über den in Zürich leben­den Rev­o­lu­tionär und Gelehrten Shyamji Krish­navar­ma (1857–1930) oder lieferte Berichte über die von Chempakara­man Pil­lai in deutschen Städten gehal­te­nen Vorträge. Zu einzel­nen Per­so­n­en, beispiel­sweise zu Chat­topad­hyaya, legte das Auswär­tige Amt geson­derte Akten­vorgänge an. Diese befind­en sich in den bere­its erwäh­n­ten Beiak­ten “Per­son­a­lia” (R 21119‑R 21122). 

Weitere Akten

Nicht nur die indi­en­be­zo­ge­nen Akten in dem Bestand WK 11 “Unternehmungen und Aufwiegelun­gen” geben Infor­ma­tio­nen zur Arbeit des Berlin­er IIC. Bezüge find­en sich in den Akten zu anderen Län­dern, vor allem zu Per­sien (WK 11e), Ägypten (WK 11g) oder Irland (WK 11k). Mit Vertretern dieser Unab­hängigkeit­skomi­tees arbeit­ete das IIC in ver­schiede­nen Bere­ichen zusam­men. Zur pro­pa­gan­dis­tis­chen Arbeit des IIC unter den indis­chen Kriegs­ge­fan­genen in Deutsch­land find­en sich Infor­ma­tio­nen unter dem Akten­ze­ichen WK 11s “Unternehmungen und Aufwiegelun­gen gegen unsere Feinde – Tätigkeit in den Gefan­genen­lagern Deutsch­lands”. Diese Akten begin­nen mit der Sig­natur R 21244 im Okto­ber 1914 und enden mit R 21262 im Dezem­ber 1919. Die spezielle Tätigkeit einzel­ner Mit­glieder des IIC für die Nachricht­en­stelle für den Ori­ent, darunter die Mitar­beit bei der Her­aus­gabe der Lagerzeitung Hin­dostan in Hin­di und Urdu, spiegeln die Akten zur NfO wider. Unter dem Akten­ze­ichen Deutsch­land 126 adh.1 begin­nen die 27 Bände mit der Sig­natur R 1510 im Jan­u­ar 1915 und enden mit R 1536 im Dezem­ber 1919.

Endnoten

[1]PA AA, R  21080, von Oppen­heim in einem Begleit­brief zu einem Mem­o­ran­dum von Josef Horovitz über die Lage der Mus­lime in Indi­en, 11. März 1915.
[2]PA AA, R 21070, Telegramm des Kaiser­lichen Gesandten in der Schweiz, Frei­herr von Romberg, an das Auswär­tige Amt, 8. Sep­tem­ber 1914.
[3]PA  AA, R 21071, Telegramm von Frei­herr von Wan­gen­heim an das Auswär­tige Amt, Kon­stan­tinopel, 13. Sep­tem­ber 1914.
[4]PA AA, R 21111, Bericht des Indiske Nation­alkom­mit­téen in Stock­holm an das Indi­an Com­mit­tee Berlin-Char­lot­ten­burg, 17. Jan­u­ar 1918. 
[5]PA AA, R 21071, Mit­teilung Max von Oppen­heim an Otto Gün­ther von Wesendonk, 11. Sep­tem­ber 1914.

Sekundärliteratur

Barooah, Nirode K., Chat­to: The life and times of an Indi­an anti-impe­ri­al­ist in Europe. New Del­hi, Oxford: OUP, 2004.

Bihl, Wolfdi­eter, Die Kauka­sus-Poli­tik der Mit­telmächte. Teil 1: Ihre Basis in der Ori­ent-Poli­tik und ihre Aktio­nen 1914–1917. Wien: Böh­lau, 1975.

Bose, A. C., Indi­an rev­o­lu­tion­ar­ies abroad: 1905–1927. New Del­hi: North­ern Book Cen­tre, 2002. 

Conze, Eckart, Das Auswär­tige Amt: Vom Kaiser­re­ich bis zur Gegen­wart. München: Ver­lag C.H. Beck, 2013.

Fis­ch­er, Fritz, Griff nach der Welt­macht: Die Kriegspoli­tik des kaiser­lichen Deutsch­land 1914–1918. Düs­sel­dorf: Droste Ver­lag, 1984.

Fis­ch­er-Tiné, Har­ald, “The oth­er side of inter­na­tion­al­ism: Switzer­land as a hub of mil­i­tant anti-colo­nial­ism c. 1910–1920”. In: Patri­cia Purtschert and Har­ald Fis­ch­er-Tiné (eds.), Colo­nial Switzer­land: rethink­ing colo­nial­ism from the mar­gins. Bas­ingstoke: Pal­grave Macmil­lan, 2015, pp. 221- 258.

Jenk­ins, Jen­nifer, “Fritz Fischer’s ‘Pro­gramme for Rev­o­lu­tion’: Impli­ca­tions for a Glob­al His­to­ry of Ger­many in the First World War”. Jour­nal of Con­tem­po­rary His­to­ry 2013, 48, 397: pp. 397–417.

Jenk­ins, Jen­nifer, Heike Liebau and Laris­sa Schmid, “Transna­tion­al­ism and insur­rec­tion: inde­pen­dence com­mit­tees, anti-colo­nial net­works, and Germany’s glob­al war”. Jour­nal of Glob­al His­to­ry, forth­com­ing.

Liebau, Heike, “The Ger­man For­eign Office, Indi­an emi­grants and pro­pa­gan­da efforts among the ‘Sepoys’”. In: Franziska Roy, Heike Liebau and Ravi Ahu­ja (eds.) ‘When the war began we heard of sev­er­al kings’: South Asian pris­on­ers of war in World War I Ger­many. New Del­hi: Social Sci­ence Press, 2011, pp. 96–129.

——–, „Das Deutsche Auswär­tige Amt, indis­che Emi­granten und pro­pa­gan­dis­tis­che Bestre­bun­gen unter den südasi­atis­chen Kriegs­ge­fan­genen im ‘Halb­mond­lager’“. In: Franziska Roy, Heike Liebau, Ravi Ahu­ja (Hg.) Sol­dat Ram Singh und der Kaiser. Indis­che Kriegs­ge­fan­gene in deutschen Pro­pa­gan­dalagern 1914–1918. Hei­del­berg: Drau­pa­di Ver­lag, 2014, S. 109–143.

——–, “Hin­dostan – a camp news­pa­per for South Asian pris­on­ers of World war One in Ger­many”. In: Franziska Roy, Heike Liebau and Ravi Ahu­ja (eds.) ‘When the war began we heard of sev­er­al kings’: South Asian pris­on­ers of war in World War I Ger­many. New Del­hi: Social Sci­ence Press, 2011, pp. 231–249.

——–, „Hin­dostan. Eine Lagerzeitung für südasi­atis­che Kriegs­ge­fan­gene in Deutsch­land 1915–1918“. In: Franziska Roy, Heike Liebau, Ravi Ahu­ja (Hg.) Sol­dat Ram Singh und der Kaiser. Indis­che Kriegs­ge­fan­gene in deutschen Pro­pa­gan­dalagern 1914–1918. Hei­del­berg: Drau­pa­di Ver­lag 2014,  S. 261–285.

Loth, Wil­fried. Erster Weltkrieg und Dschi­had. Die Deutschen und die Rev­o­lu­tion­ierung des Ori­ents. München: Old­en­bourg Ver­lag, 2014.

Lüd­ke, Tilman, Jihad made in Ger­many: Ottoman and Ger­man pro­pa­gan­da and intel­li­gence oper­a­tions in the First World War. Mün­ster: LIT, 2015.

Man­japra, Kris, Age of entan­gle­ment: Ger­man and Indi­an intel­lec­tu­als across empire. Cam­bridge, MA: Har­vard Uni­ver­si­ty Press, 2014.

Purtschert, Patri­cia, Fis­ch­er-Tiné, Har­ald (eds.), Colo­nial Switzer­land. Rethink­ing colo­nial­ism from the mar­gins. Cam­bridge Impe­r­i­al and Post-Colo­nial Stud­ies. Bas­ingstoke: Pal­grave Macmil­lan, 2015.

Oester­held, Frank, „‘Der Feind meines Fein­des ist mein Fre­und.’ Zur Tätigkeit des Indi­an Inde­pen­dence Com­mit­tee (IIC) während des Ersten Weltkrieges in Berlin“. MA The­sis, Hum­boldt Uni­ver­si­ty Berlin, 2004.

Oppen­heim, Max Frei­herr von, Denkschrift betr­e­f­fend die Rev­o­lu­tion­ierung der islamis­chen Gebi­ete unser­er Feinde, her­aus­gegeben von Stef­fen Kopet­zky. Berlin: Ver­lag Das kul­turelle Gedächt­nis, 2018.

Zürcher, Erik-Jan (ed.), Jihad and Islam in World War I: stud­ies on the Ottoman jihad on the cen­te­nary of Snouck Hurgronje’s “Holy War made in Ger­many”. Lei­den: Lei­den Uni­ver­si­ty Press, 2016.

Heike Liebau, Leib­niz-Zen­trum Mod­ern­er Ori­ent, Berlin 

MIDA Archival Reflex­i­con

Edi­tors: Anan­di­ta Baj­pai, Heike Liebau
Lay­out: Mon­ja Hof­mann, Nico Putz
Host: ZMO, Kirch­weg 33, 14129 Berlin
Con­tact: archival.reflexicon [at] zmo.de

ISSN 2628–5029